SHOP PLANEN2022-02-07T17:32:31+01:00

Planung – Schritt für Schritt zum eigenen Webshop

In der im Folgenden empfohlenen Lösung geht es darum einen Webshop zu realisieren, der sowohl nach außen hin als auch in der im Hintergrund stattfindenden Verwaltung professionellen Ansprüchen gerecht wird. Und dabei gleichzeitig die einmalig und laufend anfallenden Kosten durch Einbringung von Eigenleistung sehr gering zu halten.

Im Anschluss die einzelnen Schritte zur Planung Ihres Webshops:

Vornweg noch eine kurze Info zu den Kosten und Vorteilen eines solchen Webshops:

Mit welchen Kosten muss man in etwa rechnen?

Das hängt davon ab, mit wie vielen „Premium-Funktionen“ man seinen Shop ausstatten will. Damit meine ich Funktionalitäten, die im Standard nicht enthalten sind und zugekauft werden müssen um sie nutzen zu können. Diese Kosten halten sich jedoch zumeist in Grenzen und oft ist es mit einer einmaligen überschaubaren Zahlung getan. In jedem Fall empfehlen würde ich, zum zusätzlichen Webshop-Rechtspaket für den deutschsprachigen Raum zu greifen, da man so auf der sicheren Seite ist, dass der Shop der deutschen Rechtslage entspricht und alle rechtlich relevanten Punkte enthält. Die Alternative wäre alle relevanten Bestimmungen selbst zu recherchieren und zu versuchen, diese manuell in den Shop einzubauen. Das ist ein sehr mühsames Unterfangen mit großem Zeitaufwand und ungewissem Ausgang. Davon abgesehen würde ich in jedem Fall auch zu einem kostenpflichtigen Layout-Thema greifen, einfach weil diese hochwertiger und professioneller wirken als die kostenlos angebotenen und Kosten nur einmalig und in überschaubarer Höhe anfallen.

Im Minimum werden demnach ca. 70 Euro für das Rechts-Plugin und ca. 50 bis 100 Euro für ein Layoutthema wie Flatsome, Divi, Storefront, Astra, OceanWP oder das meistverkaufte WordPress Thema Avada fällig. In den meisten Fällen wird aber noch das eine oder andere Plugin für Zahlungsmöglichkeiten, Marketing, Schnittstelle zu Marktplätzen wie Ebay oder Amazon etc. dazu kommen.

Fazit: Ich würde inklusive Hosting realistischerweise mit 400 bis 600 Euro kalkulieren, die man für die Ersteinrichtung eines Shops benötigt. Wenn man bei den Plugins recht umfangreich erweitert und den Shop mit Zusatzfunktionen aufpimpt, können es auch knapp 1.000 Euro werden, damit sollte man dann aber auf jeden Fall das Auslangen finden. Die laufenden Kosten sind vergleichsweise gering: Die jährlichen Kosten für Hosting betragen bei einem durchschnittlichen Paket ca. 100 Euro und ggf. kommen dazu noch Verlängerungskosten für das eine oder andere Plugin dazu. Das hängt vom Plugin ab: In den meisten Fällen ist es mit einer einmaligen Zahlung getan, in anderen Fällen ist periodisch zu verlängern, wenn man weiter mit Support und Updates versorgt werden möchte.

Welche Vorteile hat es, den Webshop selbst zu erstellen?

Geringe Einrichtungskosten

Die Kosten für die Erstellung des Online-Shops lassen sich sehr gering halten. Statt einigen Tausend Euro kann man mit wenigen Hundert Euro einen hervorragenden Shop bauen. Theoretisch ließe es sich sogar vollkommen kosten bewerkstelligen, dafür müsste man aber deutliche Abstriche hinsichtlich Layout, Funktionalität und Rechtssicherheit machen, weswegen ich diese Variante nicht empfehle.

Geringe laufende Kosten

Minimale Kosten für den Webspace und die Domain lassen sich nicht vermeiden, davon abgesehen fallen nur dann weitere Kosten an, wenn kostenpflichtige Plugin-Erweiterungen genutzt werden und für diese eine Verlängerung zu bezahlen ist.

Möglichkeit selbst zu warten und zu erweitern

Notwendige Aktualisierungen von WooCommerce, Layout-Thema und Plugins kann man als Admin sehr einfach auf Knopfdruck selbst durchführen. Benötigt man Programmerweiterungen, kann man sich die passenden Bausteine aus der Fülle an angebotenen Plugins selbst heraussuchen und ebenso per Knopfdruck installieren.

Problemlos Dinge ausprobieren und optimieren

Funktioniert Layout A besser als Layout B? Lohnt sich ein Hinweis auf den Facebook Account im Footer oder bekommt dieser im Header mehr Aufmerksamkeit? Wird eine zusätzliche Zahlungsmethode gut angenommen? Da man alle Hebeln selbst in der Hand hat, lassen sich diese und viele weitere Dinge problemlos und mit minimalem Aufwand und Kosten verbunden ausprobieren. So kann die Seite sukzessive weiter optimiert werden.

Mitarbeitern passgenaue Rollen zuweisen

Arbeiteten mehrere Mitarbeiter am Shop mit, dann kann man diesen exakt die für sie passenden Berechtigungen geben. Dazu sind in WordPress verschiedene Rollen vordefiniert, die man den Mitarbeitern zuweisen kann. So kann dann der eine Mitarbeiter z.B. auch Systemeinstellungen am Shop abändern und der andere nur Produkte in den Shop einstellen bzw. diese bearbeiten.

Hosting des Shops

Um überhaupt einen Webshop aufsetzen zu können und ihn von überall auf der Welt abrufbar zu machen, benötigt man zuerst Speicherplatz auf einem Server (Webspace). Zudem benötigt man eine Adresse, unter der der Shop von den Kunden aufgerufen werden kann (Domain). Beides erhält man bei einem sogenannten Webhoster. Prinzipiell kann man Webspace und Domain auch getrennt erwerben, im Regelfall ist ein gemeinsamer Erwerb aber günstiger, da die großen Webhoster Domains sehr preiswert einkaufen können und diese in Folge günstig zu Webspace-Paketen dazu anbieten.

Die Webhoster bieten Pakete mit unterschiedlich großem Speicherplatz, unterschiedlicher Anzahl an inkludierten Domains und unterschiedlichen enthaltenen Funktionen an. Bei günstigen Paketen teilt man sich einen Server mit vielen anderen Kunden, umso teurer es wird, umso weniger andere Webseiten liegen auf dem gemeinsamen Server. Bis zur teuersten Variante, bei der man einen Server ganz für sich alleine hat.

Weiterführender Beitrag: Welche Hosting-Pakete es gibt und was den wesentlichen Unterschied zwischen diesen ausmacht, erklärt am Beispiel des Hosters All-inkl.com

Den Server mit weniger anderen Kunden zu teilen, bringt Geschwindigkeitsvorteile, es ist allerdings auch nicht so, dass man im kleinsten Paket eine grottenschlechte, nicht brauchbare Geschwindigkeit bekäme. Zumindest beim von mir selbst genutzten und empfohlenen Hoster all-inkl. ist auch beim kleinsten Paket die Geschwindigkeit durchaus passabel, ich habe das selbst vor einigen Jahren eine Zeit lang genutzt. Wenn man also zuerst einmal klein anfangen und die laufenden Kosten möglichst gering halten möchte, dann kann man also durchaus auch mit dem kleinsten Paket starten. Ein Umsteigen auf ein leistungsstärkeres Paket ist zu einem späteren Zeitpunkt jederzeit möglich. Das geht mit minimalem Aufwand per Knopfdruck im persönlichen Mitgliedskonto.

Sie werden allerdings beim Vergleich der angebotenen Pakete sehen, dass das Hosting heutzutage vergleichsweise sehr günstig ist, um 7 bis 10 Euro pro Monat bekommt man schon sehr anständige Pakete mit viel Webspace und guter Geschwindigkeit.

Mein Tipp: Wenn es nicht extrem günstig sein muss, ist mein Tipp daher, bereits mit einem solchen Mittelklasse-Paket zu starten.

Wahl der Domain

Bei der Auswahl der Domain ist zuerst einmal zu überlegen, welche Domainendung man haben möchte. In Deutschland wird das sehr oft eine .de-Endung sein, alternativ wären aber z.B. auch .com, .net., .eu und einige mehr möglich.

Mein Tipp: Wenn der Shop ein deutsches Publikum anspricht, dann würde ich in der Regel zu .de greifen, bei einem österreichischen Shop zu .at. Wenn Kunden aus mehreren Ländern in unterschiedlichen Sprachen angesprochen werden bzw. der Shop englischsprachig sein soll, kann .com eine gute Wahl sein.

Zweitens ist zu überlegen, wie die Domain lauten soll, also der Teil vor der Domainendung. Überprüfen Sie in Frage kommende Domainnamen am besten gleich auf ihre Verfügbarkeit, denn Sie können nur Domains erwerben, die noch nicht vergeben sind, oder bereits vergeben sind aber zum Verkauf angeboten werden. So eine Überprüfung können Sie mit Domaincheckern wie united-domains.de durchführen. Einfach in Frage kommende Domain eingeben und sie bekommen für unterschiedlichste Domainendungen Infos zur Verfügbarkeit ausgegeben.

Eine bereits vergebene Domain jemanden abzukaufen, kann Sinn machen, wenn die Domain im Web gut eingeführt ist, also über eine hohe Link-Popularität verfügt. Und zwar in jenem Bereich, in dem man auch selbst mit der Domain tätig werden möchte. Möchte man selbst also Mode verkaufen, dann bringt es relativ wenig, wenn die Domain vorher im Bereich Babynahrung verwendet wurde. Die Popularität einer Domain lässt sich am besten durch die Auswertung der Backlinks auf die Domain messen. Daran sieht man, von wie vielen und wie wichtigen Seiten Links auf die Domain gesetzt sind. Das kann man mit kostenlosen Tools wie backlinktool.org checken. Verfügt die Domain bereits über eine gewisse Link-Popularität, dann erbt man dieser mit Verwendung des Domainnamens und tut sich damit leichter die Link-Popularität seiner eigenen Seite aufzubauen. Mit Hilfe der Seite webarchiv.org, die periodisch Screenshots von allen Seiten der Welt anfertigt, lässt sich sogar nachvollziehen wie die auf der Domain betriebene Webseite anno dazumal ausgehen hat.

Ein anderer Grund einen bestehenden Domainnamen zu kaufen, wäre ein für den anvisierten Zweck besonders gut geeigneter oder besonders gut zu merkender Wortlaut, oder wenn der Domainname generisch das zu verkaufende Produkt enthält, wie z.B. skischuhe.de für einen Skischuh-Shop.

Mein Tipp: Ich würde die Wichtigkeit des Domainnamens nicht überbewerten, viel wichtiger sind andere Kriterien. Die Zeit der schwindelerregenden Ablösen für besonders gute Domains ist vorbei und ich würde auch nicht raten für eine Domain tief in die Geldbörse zu greifen! Wenn man eine für den anvisierten Shop toll geeignete Domain für einen sehr überschaubaren Preis angeboten bekommt, kann man überlegen, sonst ist das Geld im Warensortiment und in Marketing besser investiert!

Layout-Thema wählen

Im von mir empfohlenen Content Management System WordPress ist das Layout vollkommen unabhängig vom Inhalt der Seite und wird in sogenannten Themen verwaltet. Durch die Aktivierung eines Themas wird das Layout der Webseite auf dieses Thema umgeschaltet. Und je nachdem, wie fähig die Layouter des Themas waren, schaut die Seite dann mehr oder weniger gelungen aus und kann man mehr oder weniger interessante Gestaltungselemente verwenden. Man kann also im Prinzip per Knopfdruck zwischen unterschiedlichen Layouts switchen, indem man das eine Thema deaktiviert und das andere aktiviert.

In der Praxis wird man aber in der Regel, sobald man einmal ein passendes Thema gefunden hat, dann dauerhaft bei diesem Thema bleiben. Dieses gibt das Layout nur in den Grundzügen vor, die genaue Ausgestaltung kann dann in den Themen-Einstellungen vom User selbst definiert werden. Daher können verschiedene mit gleichem Thema erstellte Seiten in der Praxis auch deutlich unterschiedlich aussehen. Für dieses Customizing des Layouts sind keinerlei Programmier- oder Layoutkenntnisse notwendig, da es über eigenes dafür geschaffene Benutzeroberflächen erfolgt. Bei guten Themen kann das Layout oft sogar direkt im Frontend in einer Vorschaufunktion angepasst werden.

Es werden zahlreiche kostenlose Themen angeboten, die allerdings nicht die Qualität der Bezahl-Themen haben. Das gilt umso mehr, wenn das Thema auch zur graphischen Umsetzung eines Layout WooCommerce Webshops verwendet werden soll. Zudem besteht bei kostenlosen Themen, bei denen die Macher nichts daran verdienen die Gefahr, dass irgendwann die Motivation schwindet und keine Updates mehr bereitgestellt werden.

Für Bezahl-Themen fällt entweder ein einmaliger oder auch ein periodisch zu entrichtender Betrag an, der in den allermeisten Fällen auch bei den absoluten Top-Themen weniger als 100 Euro beträgt. Man sollte auf jeden Fall darauf Acht geben, dass es das Thema schon längere Zeit gibt und es eine recht große Verbreitung hat. Diese lässt sich anhand der Anzahl der Verkäufe nachvollziehen. Ab 50.000 oder mehr Verkäufen kann man von einer ordentlichen Verbreitung sprechen. Bei weit verbreiteten und damit für die Macher lukrativen Themen kann man sich recht sicher sein, dass es diese auch in fernerer Zukunft noch geben wird und man weiterhin mit Updates versorgt wird.

Wo findet man das passende Thema?

Das mit Abstand größte Angebot an WordPress-Themen findet man am weltgrößten Themen-Marktplatz Themeforest*. Dort werden in Kategorien unterteilt tausende verschiedene kostenpflichtige Themen angeboten und können auch direkt dort erworben werden. Die Preise liegen in der Regel zwischen 19 und 99 Dollar, die meisten Themen kosten ca. 60 bis 70 Dollar. Zu vielen der Themen kann man Demo-Webseiten ansehen und ausprobieren. Das sind Webseiten, die mit diesem Thema erstellt wurden und viele der enthaltenen Funktionen beispielhaft zeigen. Einige der Themen enthalten auch Website-Vorlagen, das sind konkrete Beispielseiten, die mit dem Thema in eine bestimmte Style-Richtung gestaltet wurden. Diese kann man, wenn man möchte, bei Kauf des Themas für seine Zwecke nutzen und anpassen, nur enthaltene Beispielabbildungen dürfen nicht verwendet werden.

Wie schon oben geschrieben rate ich zu einem der populären Themen mit großer Verbreitung zu greifen. Dazu werden in Themeforest die Verkaufszahlen mit angeführt. Achtung: Nicht alle Themen eigenen sich zur Realisierung eines WooCommerce Webshops! Die dazu geeigneten Themen werden separat in der Kategorie eCommerce* angeführt.

Zu den populären Themen, die eine Umsetzung von WooCommerce ermöglichen, gehören zum Beispiel:

  • Flatsome
  • Divi
  • Storefront
  • Porto
  • Astra
  • OceanWP
  • Enfold

Die vier aus meiner Sicht wichtigsten WooCommerce Themen stelle ich in folgendem Blogbeitrag vor:

Weiterführender Blogbeitrag: Vorstellung und Vergleich der WooCommerce Themen Flatsome, Divi, Storefront und Porto

Mehrsprachigkeit?

Soll der Shop nur auf Deutsch oder auch in weiteren Sprachen angeboten werden, z.B. in einer zusätzlichen englischen Sprachversion für internationale Kunden. Die Entscheidung sollte man sich gut überlegen, man muss sie jedoch nicht verpflichtend gleich zu Beginn treffen. WordPress lässt sich auch später noch problemlos um Sprachen erweitern.

Sind die verkauften Produkte tatsächlich auch für internationale Kunden interessant, dann kann eine zusätzliche Sprachversion in jedem Fall Sinn machen. Es werden dazu Plugins angeboten, die die Einrichtung der Mehrsprachigkeit erleichtern. Allerdings sollte man den zusätzlichen Aufwand für das Führen der weiteren Sprachen nicht unterschätzen, vor allem wenn der Shop eine große Anzahl von Produkten enthält und auch angestrebt ist die Produktbeschreibungen zu übersetzen. Dieser Aufwand macht nur dann Sinn, wenn realistischerweise auch ein beträchtlicher Teil der Kunden aus dem Ausland kommt. Sind die Kunden hingegen zu 90% deutschsprachig, dann sollte man sich gut überlegen, ob sich der Aufwand lohnt.

In den Ergebnisseiten fremdsprachiger Suchmaschinen haben nur jene Webshops eine Chance darauf gefunden zu werden, die Inhalte durchgehend in der Zielsprache anbieten. Wird hingegen nur ein Teil übersetzt und der Rest den fremdsprachigen Besuchern auf Deutsch angeboten oder bestehen Seiten aus einem Sprach-Mischmasch aus mehreren Sprachen, dann wird die Sprachversion in der Regel von Google nicht als solche akzeptiert und in den Suchindex aufgenommen. Somit hat man auf diese Weise keine Chance über Suchtreffer in dieser Sprache gefunden zu werden.

Mein Tipp: Im Zweifelsfall ist es besser, sich zuerst einmal ganz auf die deutschsprachige Version des Shops zu konzentrieren. Eine Erweiterung um eine oder mehrere Sprachen ist gegebenenfalls problemlos auch noch zu einem späteren Zeitpunkt möglich. Dann hat man eventuell auch schon einen Erfahrungswert, welche ausländischen Kunden der Shop anspricht. Oder aber man lagert den fremdsprachigen Shop komplett auf eine andere Domain aus, die ganz in der Zielsprache geführt ist und hat damit kein Gefahr mit Suchmaschinen in Konflikt zu kommen.

Zahlungsmethoden

Welche Zahlungsmöglichkeiten möchten Sie in Ihrem Shop anbieten? Hier gilt es zu überlegen, was von potentiellen Kunden erwartet und nachgefragt wird und inwieweit die Zahlungsmethode für Sie als Shopbetreiber Vorteile bzw. Nachteile bringt. Sei es durch zusätzliche Kosten, eine aufwändige administrative Abwicklung, oder auch durch einen späteren Geldeingang bzw. Risiken, dass Zahlungen von Kunden retourgebucht werden.

Einige Zahlungsmethoden werden vom WooCommerce Standard abgedeckt, für manche bedarf es Erweiterungs-Plugins. Diese Plugins ermöglichen es teilweise auch die für manche Zahlungsarten zusätzlich anfallenden Kosten auf den Kunden über zu wälzen. Der Kunde hat dann z.B. die Möglichkeit zu wählen, ob er kostenlos per Banküberweisung bezahlen möchte, oder mit 3% Aufschlag auf den Rechnungsbetrag mit Paypal. Dabei gilt zu beachten, dass den Kunden immer zumindest eine kostenlose gängige Zahlungsmethode angeboten werden muss!

Mein Tipp: Kalkulieren Sie bei Zahlungsmethoden, die für Sie als Verkäufer zusätzliche Kosten mit sich bringen scharf, wie viel Ihrer Spanne Sie das Anbieten dieser Methode kostet und ob es notwendig ist, diese Zahlungsart anzubieten. Zum Beispiel, damit Kunden überhaupt bei Ihnen einkaufen, weil sie diese Zahlungsmöglichkeiten vom Mitbewerb gewohnt sind, oder als zusätzlicher Anreiz, um das Einkaufen für den Kunden noch bequemer zu machen. Ist Ihr Produktangebot so einzigartig, dass es für Kunden wenig Alternativen dazu gibt, dann wird eine fehlende Zahlungsmethode diese mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vom Kauf abhalten. Wenn das Anbieten einer weiteren Zahlungsmethode erforderlich ist, dann überlegen Sie, inwieweit Sie die damit verbundenen Zusatzkosten an den Kunden überwälzen können.

Weiterführender Beitrag: Vorstellung und Vergleich der wichtigsten Zahlungsarten in Webshops

Rechtliche Erfordernisse

Der Gesetzgeber macht mittlerweile für viele Dinge im Web genaue Vorgaben:

Impressumpflicht

Gewerbliche Seiten müssen verpflichtend ein Impressum enthalten. Dieses muss auf einfache Art und Weise von jeder Seite des Webauftritts aus zugänglich sein, in der Regel wird es in den Footer der Seite eingebaut. Das Impressum muss die folgenden Angaben enthalten:

  • Den Unternehmensnamen samt Rechtsform bzw. bei Personengesellschaften den Vor- und Nachnamen des Unternehmers
  • Eine Postanschrift
  • Kontaktdaten (E-Mail-Adresse, Telefonnummer)
  • Wenn vorhanden: UID-Nummer

Das Impressum ist einerseits rechtlich vorgeschrieben, davon abgesehen steigert ein vorhandenes und ordentlich umgesetztes Impressum aber natürlich auch die Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit einer Website.

Hinweis auf Online-Streibeilegungsplattform

Es muss ein Link auf die Seite der Online-Streitbelegungsplattform gesetzt werden. Und der Webshop-Betreiber muss zudem informieren, ob er bereit ist, an einem Verbraucherschlichtungsverfahren teilzunehmen.

Datenschutzerklärung

In dieser muss der Webseitenbetreiber genau Angaben machen, wie er mit personenbezogenen Daten umgeht und sie muss wie das Impressum von überall auf der Seite aufrufbar sein. Im Detail regelt Artikel 13 DSGVO was in einer Datenschutzerklärung stehen muss. Die folgenden grundlegenden Fragen müssen beantwortet werden:

  • Welche personenbezogenen Daten werden erhoben?
  • Was ist der Grund für die Erhebung?
  • Werden erhobene Daten an Dritte weitergegeben?
  • Was geschieht mit den erhobenen Daten?
  • Welche Maßnahmen werden gesetzt um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten?
  • … und weitere

Die Gestaltung der Datenschutzerklärung ist mittlerweile eine recht komplexe Angelegenheit, die ohne juristische Unterstützung kaum noch möglich ist. Eine Orientierung geben einem Muster-Datenschutzerklärungen im Web. Möglich ist auch die Nutzung eigener Web-Datenschutz-Generatoren, die einem basierend auf einer Reihe von Angaben eine passende Datenschutzerklärung ausspucken. Und gibt es vergleichbare Mitbewerber, dann kann man sich natürlich auch an diesen orientieren.

Die Datenschutz-Generatoren hatten zum Zeitpunkt meiner Marktrecherche zumeist ein durchaus hohes Niveau und sind mit ihren Rechtstexten am Stand der Zeit. Der problematische Teil besteht eher darin, als Anwender die korrekten Angaben zur Fütterung des Generators zu machen, da dazu teilweise etwas tieferes Wissen über die Webseite und welche Daten dort wie erfasst werden notwendig ist. Und überall einfach die größtmögliche Ausprägung zu nehmen, ist rechtlich nicht wirklich zulässig. Möchte man ganz sicher gehen empfiehlt es sich daher die Datenschutzerklärung von einem Anwalt überprüfen zu lassen bzw. einen Anwalt mit der Erstellung derselben zu beauftragen. Die Kosten dafür beginnen bei etwa 300 Euro.

Cookie Consent Banner

Cookies sind kleine Textdateien, die bei Besuch einer Website automatisch auf dem Endgerät des Besuchers gespeichert werden. Diese dienen einerseits dazu, den Zugriff für den Besucher komfortabler zu machen, indem sich die Seite z.B. nach einem Login den User merkt, so dass er bei Wechsel auf Unterseiten den Login nicht wiederholen muss. Oder auch dazu, dass vom Besucher gemachte Einstellungen bzw. die Artikel, die er einem Warenkorb hinzugefügt hat, nicht verloren gehen.

Andererseits gibt es Cookies, die nicht für den Komfort des Kunden gesetzt werden, sondern für den Seitenbetreiber, damit dieser Statistiken zur Beliebtheit der Website und zum Surfverhalten seiner Besucher auswerten kann, sogenannte Tracking-Cookies. Diese sind sehr nützlich, um Zugriffe auf die Website zu analysieren und davon Optimierungsmaßnahmen abzuleiten.

Und zu guter Letzt gibt es auch noch Marketingcookies, die gesetzt werden, um das Surfverhalten eines Users zu dokumentieren und ihm in Folge gezielt die genau passende Werbung auszuspielen.

Vor einigen Jahren begann der Gesetzgeber vorzuschreiben, dass Besucher der Website über die Anwendung von Cookies zu informieren sind. Das erfolgte mit einem auf der Website angezeigten Banner, auf dem diese Information mitgeteilt wurde. Nach einmaliger Bestätigung des Banners durch den Besucher wurde dieser in Folge für eine bestimmte Anzahl von Tagen nicht mehr angezeigt.

Seit einiger Zeit verlangt der Gesetzgeber nun eine aktive Einwilligung des Besuchers zum Setzen von Fremdanbieter-Cookies, noch bevor diesem das erste Cookie gesetzt wird und dem Besucher muss es möglich sein auszuwählen, welche der nicht unbedingt erforderlichen Cookies er gesetzt haben möchte und welche nicht. In Folge wird nun eine neue Generation von Bannern genutzt: Diese legen sich beim Aufruf der Website vor die Seite und versperren dem Kunden den Zugriff bis er festgelegt hat, welche Cookies er erlaubt. Das kann zumeist mit einem Klick auf „Alle akzeptieren“ geschehen, oder der Kunde kann gezielt auswählen welche Cookies er erlaubt. Nach Auswahl werden gezielt die vom Kunden gestatteten Cookies gesetzt.

Für WordPress werden ein paar wenige kostenlose Cookie Consent Banner Plugins angeboten. Bei diesen handelt es sich immer um eine abgespeckte Version des vom gleichen Anbieter angebotenen kostenpflichtigen Programms und in diesem Fall reichen die Gratis-Versionen im Normalfall nicht aus, um den gesetzlichen Vorschriften genüge zu tun. Welche Alternativen man hier im Detail hat und welches Programm ich empfehle, erkläre ich im Detail auf der Shop aufsetzen Seite.

E-Commerce Informationspflichten

Als Webshopbetreiber sind eine Reihe von Informationspflichten im Zuge des Bestellvorganges zu beachten:

  • Dem Kunden sind die technischen Schritte des Bestellablaufs zu erklären
  • Die wesentlichen Merkmale der Ware sind zu darzulegen
  • Der Kunde ist über zusätzlich anfallende Liefer- und Versandkosten zu informieren
  • Vor Bestellabschluss ist dem Kunden die Bestellung in einer Übersicht anzuzeigen
  • Der Kunde muss die Möglichkeit haben Eingabefehler zu korrigieren
  • Der Gesamtpreis inklusive Steuern ist anzuführen
  • Werden AGBs verwendet, dann sind diese für den Kunden abrufbar und speicherbar in den Bestellprozess einzubinden
  • Der Kunde ist über das Widerrufsrecht zu belehren und ein Muster-Widerrufsformular zur Verfügung zu stellen
  • Die Bestellung hat durch Klick auf einen Bestellbutton zu erfolgen, aus dem eindeutig hervorgeht, dass damit eine Bestellung abgeschlossen wird
  • Die abgeschlossene Bestellung ist elektronisch zu bestätigen

Der Großteil dieser Dinge wird von WooCommerce automatisch mit berücksichtigt, allerdings sind die Bestimmungen in der EU und vor allem im deutschen Sprachraum noch einmal strenger und teilweise anders als international üblich und daher sind nicht alle Details korrekt abgedeckt. Hier schafft man sich am besten Abhilfe in dem man ein spezielles zusätzliches Plugin für den deutschen Sprachraum verwendet, das den Shop an die Rechtslage in Deutschland bzw. Österreich anpasst (WooCommerce germanized bzw. WooCommerce German Market).

Befüllung des Shops

Das Thema Befüllung des Shops mit Produkten kann abhängig von der Art des geplanten Shops ein sehr wichtiges sein, oder aber auch relativ nebensächlich. Es geht hier darum, wie man die Produkte in den Shop bekommt und dann den Shop immer auf dem aktuellen Stand hält. Wichtig sind hier vor allem folgende Fragen:

  • Wie umfangreich ist der Shop?
  • Wird nur über den Online-Shop verkauft?
  • Wie oft ändert sich das Sortiment?

Artikelanzahl im Shop

Es macht naturgemäß einen riesigen Unterschied, ob man 40 oder 50 verschiedene Produkte im Shop anbietet, oder ob es einige Tausend sind. Im ersten Fall wird einem die standardmäßige Woocommerce Funktion, Produkte einzeln über die WooCommerce Bearbeitungsmaske anzulegen, ausreichen. Das funktioniert in etwa so wie wenn man bei Ebay einen Artikel zum Verkauf einstellt. Im zweiten Fall wird es sinnvoll und notwendig sein, nach Plugins zu suchen, die einen massenweisen Import von Artikeln und zugehörigen Abbildungen, z.B. über eine Excelliste oder einen direkten Anschluss eines Warenwirtschaftssystems ermöglichen.

Betreibt man das Geschäft nur über den Online Shop?

Oder führt man nebenbei auch noch ein stationäres Geschäft, indem die gleichen Artikel ebenfalls angeboten werden? Wenn zweites zutrifft wird man nicht umher kommen, den Lagerstand zwischen stationärem Geschäft und Online Shop abzugleichen. Sonst kann und wird es immer wieder passieren, dass ein Stück online noch als vorrätig und bestellbar angezeigt wird, das in Wirklichkeit längst verkauft ist. In vielen Fällen wird es hier am vernünftigsten sein, die Lagerhaltung des stationären Geschäfts wie bisher fortzuführen und den Warenbestand des Shops in regelmäßigen, kurzen Abständen nachzuziehen (z.B. automatischer Abgleich über Nacht).

Betreibt man ausschließlich den Online Shop, dann hat man dieses Problem nicht. In dem Fall kann man überlegen, die Lagerbestandshaltung ausschließlich über WooCommerce zu machen, sodass man sich eine zusätzliche Administration in anderen Systemen erspart. Auch wenn offline Verkäufe nur in selteneren Abständen vorkommen, z.B. wenn man hier und da Messen besucht und dort vor Ort verkauft, wäre eine Lagerhaltung über den Online Shop möglich. Die einzelnen Offline-Verkäufe werden dann einfach im Online Shop nachgetragen.

Häufigkeit von Sortimentswechseln

Stellt man einmal Ware in größerer Menge im Shop ein und verkauft dann relativ lange die gleichen Stücke, wechselt das Angebot saisonal oder monatlich, oder kommt jeden Tag neue Ware rein und verkauft man überhaupt nur Einzelstücke? Je nachdem welche Situation zutrifft, benötigt man mehr oder weniger komfortable und effiziente Möglichkeiten das Produktangebot laufend upzudaten. Und natürlich hängt es auch davon ab, wie schnell man die Ware verkauft, also ob täglich eine Handvoll Produkte verkauft werden oder einige Hunderte.

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